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Notebooks machen bei AMDs Ryzen-8000-Serie den Anfang. Obwohl es sich um einen Refresh handelt, gibt es Fortschritte.

AMD stellt seine Prozessorbaureihe Ryzen 8040 alias Hawk Point für Notebooks vor. Wer sich an AMDs Chiffrierung erinnert, ahnt es bereits: Die heute vorgestellten Modelle sind Neuauflagen der Ryzen 7040 mit Zen-4-Architektur und RDNA-3-GPU. In Sachen KI-Beschleunigung gibt es trotzdem ein ordentliches Leistungsplus.

KI stellt AMD in den Vordergrund: Die Modelle mit aktiviertem “Ryzen AI”-Block schaffen jetzt 16 statt 10 Teraoperationen pro Sekunde (TOPS). Praktisch soll das 40 Prozent mehr Performance beim Llama-2-Modell und beim Errechnen von Bildern bringen. Auf Rückfrage verwies AMD in Bezug auf die Leistungssteigerung nur unspezifisch auf höhere Taktfrequenzen und eine “verbesserte Effizienz der Engine”. Größere Änderungen am Silizium gibt es nicht – die Serien Ryzen 8040 und 7040 verwenden die gleichen Chips. Mit der höheren Rechenleistung sollen die Ryzen-8040-Prozessoren aufwendigere KI-Modelle ausführen können.

Der Leistungsvergleich ist allerdings rein akademischer Natur, denn bisher gibt es keine KI-Anwendungen, die Ryzen AI überhaupt nutzen können. AMD befriedigt mit den Versprechen primär Investoren: Marktbeobachter glauben, dass CPUs mit KI-Beschleunigern 2024 den Verkauf ankurbeln werden. Prozessor-, Notebook-Hersteller und Microsoft wollen dafür den Begriff “AI-PC” durchsetzen – womöglich zusammen mit Windows 12. AMD bringt sich nun in Position, um sein Stück vom Kuchen abzubekommen.

Entwickler bekommen jetzt endlich Programmierwerkzeug an die Hand gegeben – AMD hat parallel die Ryzen AI Software 1.0 vorgestellt. Sie enthalten Hugging-Face-Modelle, mit denen sich recht flott Anwendungen für die ONNX-Laufzeitumgebung (Open Neural Network Exchange) erstellen lassen sollen. Tools für automatische Spracherkennung wie Whisper befinden sich laut Hersteller in einem frühen Entwicklungsstadium. Davon profitieren auch Leute mit einem Ryzen-7040-Notebook.

Adobe ist der größte Unterstützer mit angepassten KI-Tools in Photoshop, Premiere Pro, Lightroom und After Effects. Blackmagic nutzt Ryzen AI in Magic DaVinci Resolve. Weiterhin das größte Manko: Notebook-Hersteller müssen Ryzen AI explizit aktivieren, damit Tools darauf zurückgreifen können.

Die beiden Modelle Ryzen 5 8540U und Ryzen 3 8440U haben wie ihre Vorgänger keinen KI-Beschleuniger. AMD lässt offen, ob hier erneut das Phoenix2-Die mit Zen-4c-Kernen zum Einsatz kommt – eventuell ist darin gar kein KI-Beschleuniger enthalten.

Zum Start stellt AMD neun Prozessoren vor. Die U-Serie verweilt bei einer Thermal Design Power (TDP) von 15 bis 30 Watt und ist damit primär für dünne Notebooks ohne zusätzlichen Grafikchip gedacht. Das U-Topmodell hört auf den Namen Ryzen 7 8840U und ist abseits der KI-Leistung weitgehend identisch zum Ryzen 7840U. Beide Modelle erreichen CPU-Taktfrequenzen von bis zu 5,1 GHz.

Verwirrender wird es bei den HS-Modellen. AMD senkt das TDP-Fenster und stampft die H-Typen mit standardmäßig 45 Watt ein: Die Prozessoren mit 0er-Endung, also der Ryzen 7 8840HS und Ryzen 5 8640HS, haben jetzt ein TDP-Fenster von 20 bis 30 Watt – überlappend mit den U-Typen. Modelle mit 5er-Endung wie der Ryzen 9 8945HS laufen je nach Konfiguration mit 35 bis 54 Watt.

In der vorangegangenen Generation gab es die Ryzen 7045 nur als HX-Versionen mit 16 statt 8 CPU-Kernen. Dagegen ist der Unterschied zwischen Ryzen 8045HS und Ryzen 8040HS klein.

Der Ryzen 9 8945HS entspricht abgesehen von der KI-Leistung weitgehend dem Ryzen 9 7940HS. Die CPU-Kerne kommen weiterhin auf maximal 5,2 GHz. Nutzern wird mit gleich zwei angehobenen Ziffern mehr Plus suggeriert, als die Prozessoren tatsächlich bieten.

AMD erwarten die ersten Notebooks mit Ryzen 8040U/HS Anfang 2024. Hersteller, die Geräte mit den Ryzen 7040 entworfen haben, können die Designs übernehmen. Erst später im Jahr folgen die echten neuen Prozessoren mit dem Codenamen Strix Point und Zen-5-Architektur. Sie dürften entweder als Ryzen 8050 erscheinen oder eventuell als Ryzen 9050, wenn die Vorstellung erst gegen Ende 2024 stattfindet.

Auch bei dieser neuen Serie stellt AMD heute die KI-Leistung in den Vordergrund. Die integrierten NPUs sollen circa 30 TOPS schaffen.

quelle: https://www.heise.de/news/AMD-stellt-seine-ersten-Ryzen-8000-Prozessoren-vor-9566322.html